© Bildrechte liegen beim Club Kerkrade-Herzogenrath Eurode
Gründung des RC Kerkrade –Herzogenrath –Eurode
Am 04. Juni 1997 fand die Charterfeier / Charteruitreiking des RC 1550 NL Kerkrade –Herzogenrath EURODE in der Abtei / Abdij Rolduc statt.
Zu der Taufe dieses neuen Clubs, der auf deutscher Seite im District 1810 geführt wird, erschienen neben den neuen Mitgliedern des ersten binationalen und bilingualen deutsch - niederländischen Clubs die Mitglieder der Patenclubs, auf nl. Seite des RC Kerkrade, auf deutscher Seite des RC Aachen – Land, sowie die Governors der niederländischen und deutschen Distrikte und namhafte Repräsentanten der Grenzregion Aachen – Limburg.
Wie kam es zu der Gründungsidee?
Die Geschichte der heutigen Eurode – Städte Herzogenrath und Kerkrade ist von großer Bedeutung und geht auf das Jahr 1104 zurück, als erstmals in den Annalen Rodenses von den Mönchen in Kloster Rode die Burg auf heute deutscher Seite erwähnt wurde. Die den Saffenbergern aus dem Ahrtal gehörende Burg und das von hier gestiftete Kloster, von Ailbertus gegründet, erlebten eine bedeutende, Jahrhunderte lange gemeinsame Geschichte, die erst 1815 durch den Wiener Kongress durch Teilung des Landes von Rode politisch beendet wurde.
Diese Teilung wurde von den Menschen, die sich nach wie vor auch in ihrer gemeinsamen Dialektsprache verstanden stets ignoriert und keinesfalls akzeptiert. Selbst, als durch die Kriegswirren die Grenze durch einen Zaun auf der heutigen Neustrasse / Nieuwstraat befestigt wurde und erst recht, nachdem der Zaun beseitigt war, aber bis 1995 eine Mauer diese Strasse teilte, hielten die Menschen über die Grenze hinweg Kontakt miteinander und strebten eine auch optisch sichtbare Vereinigung durch Beseitigung aller Grenzanlagen an.
Schon früh arbeiteten die Städte Kerkrade und Herzogenrath zusammen, allerdings dauerte es, bis es zur Gründung eines gemeinsamen Zweckverbandes unter dem Namen Eurode kam. Noch länger – bis 1995 – dauerte es, bis die Mauer abgerissen und die neue Europastrasse gebaut und von den Außenministern des Königreiches der Nl. sowie der BRD eingeweiht wurde.
Man kann sagen, dass diese europäischen Festtage in Eurode auch der Schlüssel zu der Idee eines grenzüberschreitenden Rotaryclubs gebildet haben. So gab es dann bereits 1996 erste konkrete Gespräche von Persönlichkeiten, die sich für diese Idee interessierten, sowie Vertretern der beiden Patenclubs, RC Kerkrade und RC Aachen – Land, die sich ebenso für diese Idee engagierten.
Am 17. Januar fand dann das entscheidende Vorbereitungsgespräch in Kloster Rolduc in den von Rotarier Frans Diels gemieteten Räumen statt.
Hieran nahmen teil:
- Governor Gerard Kroon, District 1550 NL
- Governor Dieter Lange, District 1810 D
Die Special Representative des Patenclubs Kerkrade:
- Paul Snijders (verstorben)
- Frans Diels
Die Special Representative des Patenclubs Aachen – Land:
- Helmut Ronnenberg (verstorben)
- Dr. Götz Sandmann
Die Keymember aus Kerkrade:
- Marianne Soomers – Turlings (ausgetreten)
- John van Thoor (ausgetreten), abgelöst durch Theo van Hoven,
- Gerrit van Oijen (verstorben)
Die Keymember aus Herzogenrath:
- Ruth Crombach – Trommler (ausgetreten)
- Helmut Lesmeister (verstorben)
- Gerd Zimmermann (ausgetreten)
Viele Einzelheiten konnten in diesem konstruktiven Gespräch geklärt werden. Immer wieder wurde von den Governors die historische Dimension dieser grenzüberschreitenden Initiative hervorgehoben und die klare Zielsetzung dieses zu gründenden Rotaryclubs –die Förderung von Initiativen gemeinnütziger Art in Eurode, insbesondere die Jugendförderung- hervorgehoben.
Aber auch die Fragen bezüglich Mitgliedschaft, Tagungsort, Kosten und Beiträge, erste Treffen der künftigen Mitglieder, Begleitung durch die Special Representative beider Patenclubs oder die Frage, wie sich die Mitglieder untereinander ansprechen konnten geklärt werden.
Bemerkenswert ist, dass letztere Frage durch unsere nl. Freundinnen und Freunde pragmatisch geklärt wurde, indem sie uns einfach beim ersten Meeting mit dem Vornamen und „Du“ anredeten. Bei den deutschen Mitgliedern brauchte dieser Prozess einige Zeit, aber heute sind alle dankbar, dass wir auch in der gegenseitigen Ansprache diese vertrauliche Form untereinander pflegen.
Die Charterfeier mit Überreichung der Charterurkunde
Einladung und Programm zeigen, dass es eine würdige Feier war, die von vielen Ehrengästen besucht wurde. Ein gelungener Startschuss in Rolduc, wo wir in den von Frans Diels angemieteten Räumen eine würdige Bleibe fanden.
Die Entwicklung unseres Clubs
Nach sehr konstruktivem Aufbau und gutem Besuch der Meetings, die bis heute mittwochs von 18.30 Uhr bis 20 Uhr stattfinden und hervorragenden Programmen und Vortragsreihen, mussten wir spätestens 2005 erkennen, dass wir mit einer wirklichen Krise fertig werden mussten. Der Umzug von Rolduc, der erforderlich wurde, da wir mittlerweile in einem feuchten Kellerraum tagen mussten, zur neuen Tagungsstätte, dem Eurode – Business – Center –EBC- einem symbolträchtigen Gebäude, das über die Landesgrenze errichtet wurde (ab 2002) brachte leider kein Glück.
Dies obwohl Programm, Außenauftritte, Präsentation des Clubs durchaus ansprechend waren. Am Ende scheiterten wir intern an unseren eigenen Grenzen, die wir doch gerade mit unserem Club in jedweder Beziehung überwinden wollten.
Nach Diskussionen und Schriftwechseln die teilweise rotarischen Geist vermissen ließen, traten einige Mitglieder aus und brachten unseren Club in Existenzgefahr. Wie sich später herausstellte, engagierten sich einige der ausgetretenen Freunde und Freundinnen ein einem neu gegründeten Club, dem wir viel Erfolg wünschen.
Die Restmannschaft unseres Clubs hielt zusammen und musste zunächst diesen Verlust „verdauen“. Heute, nach ersten schwierigen Jahren der Schrumpfung, ist diese Krise überwunden. Deutsch-niederländische Freundschaft untereinander prägt unseren Club, der jetzt auf über15 Jahre rotarischer Erfahrung zurückgreifen kann. Allerdings sind wir bei unseren Wachstumsprognosen vorsichtig geworden. Ein ausgefeiltes System für die Neuaufnahme von Mitgliedern, dass umfassende Mitwirkungsrechte aller Mitglieder garantiert, hat sich bewährt und verbindet Qualität und Freundschaft.
Besonderer Dank gilt den Governors, die uns bei ihren jährlich gemeinsamen Besuchen Mut machen und manche wertvolle Hinweise geben.
Dank gilt aber auch den Präsidenten, die bis heute keine Arbeit und Mühe scheuten, uns immer wieder auf die Bedeutung unseres Clubs und unsere rotarischen Pflichten hinzuweisen und für unseren Dienst motivierten.
Besonders hervorgehoben sei hier unser unvergessener Clubmeister Gerrit van Oijen, der viel zu früh im Jahr 2012 von uns ging und als erster Präsident unseres Clubs unvergessen bleiben wird.
Nach Jahren in der Tagungsstätte EBC sind wir jetzt wieder in Rolduc – Kloster Rode -, da wir uns an diesem Ort unserer gemeinsamen Geschichte verbunden fühlen. Zwischenzeitlich haben wir uns dazu entschieden, halbjährlich den Tagungsort zu wechseln und sind nun im Winterhalbjahr im Kloster Rolduc (z. Zt. jedoch in der Brasserie Nieuw Ehrenstein) und im Sommerhalbjahr in der Burg Rode.
Der Blick nach vorne
In den letzten Jahren konnten wir einige neue Mitglieder begrüßen, die sich hervorragend integriert haben. Unsere Programme zeigen, dass der Club lebendig ist und rotarisches Leben pflegt. Unser Ziel ist es, mit Bedacht weiter zu wachsen, mit unsern Nachbarclubs auf niederländischer und deutscher Seite Kontakte zu pflegen und gemeinsame Aktivitäten zu planen. Erste Projekte sind bereits durchgeführt, weitere werden folgen. Ein glücklicher Umstand ist, dass unser Partnerclub, der RC Kerkrade, ebenfalls in Rolduc tagt, so dass wir einige Veranstaltungen gemeinsam durchführen können.
Ganz herzlich möchten wir auch unseren Partnerinnen / Partnern danken, die den Gedanken der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Freundschaft mit uns gemeinsam mit Leben erfüllen und bei vielen Veranstaltungen präsent sind.
Wir werden im rotarischen Geist unsere Freundschaft auch in Zukunft mit Leben erfüllen.